Die Erfindung und Nutzung der Brückenarmatur geht bis ins die Mitte des 19. Jahundert zurück. Zu diesem Zeitpunkt kannte man die heute gebräuchliche Mischarmatur noch nicht. Was auch
daran gelegen haben mag, dass man zu diesem Zeitpunkt nur in seltenen Fällen in Häusern über eine zentrale Wasserversorgung (Rohrleitungsnetz) verfügte. Und wenn dies der Fall war, dann
gab es nur kaltes Wasser. Es gab also nichts zu mischen.
Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden in größeren Städten in Europa, wie Paris, London oder Berlin, luxuriöse Hotels mit einer zentralen Warmwasserbereitung ausgestattet. Nun
brauchte man Mischarmaturen ... zu Anfang dieser Zeit wurden für kaltes und warmes Wasser immer je ein Zapfventil auf das Waschbecken montiert. Es war bereits ein großer Luxus, zu
jederzeit, ohne großen Aufwand, über warmes Wasser zu verfügen. Man ließ einfach warmes Wasser in das geschlossene Waschbecken laufen und mischte das heiße Wasser mit nachlaufenden kalten
Wasser. Dies funktionierte ein sehr lange Zeit gut. Bis ein findiger Konstrukteur auf die Idee kam, die beiden Kalt- und Warmwasser-Ventile an den Ausläufen, mittels eines kurzen
Rührstückes zu verbinden. Diese Verbindung hatte die Optik einer Brücke zwischen den beiden Wasserhähnen/Ventilen. In die Brücke wurde eine Öffnung eingebracht und ein bogenförmiger
Auslauf eingelötet - geboren war die Mischarmatur, genannt Brückenarmatur. Die Brückenarmatur ist bis heute ein wichtiger und auch sehr schöner Bestandteil von exklusiven Nostalgiebädern.
Bei heutigen Armaturen findet die Zusammenführung von Warm- und Kaltwasser innerhalb des Armaturenkörpers, mittels der Keramik-Kartusche statt.